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Diskussion zum Ladenöffnungsgesetzes


Die SPD Düsseldorf möchte die Novelle des Ladenöffnungsgesetzes dikutieren, um einen verbesserten Ausgleich zwischen den Interessen der Verbraucher, der Verkaufsstelleninhaber und der Beschäftigten zu schaffen.

In einigen Städten des Landes ist es durch ausufernde Sonntagsöffnungen zu einer regelrechten Aushöhlung des Sonntags- und Feiertagsschutzes gekommen. Wir finden, der Sonntag darf nicht durch immer mehr Ladenöffnungen zu einem Werktag wie jeder andere werden. Der zeitliche Gleichklang der Arbeitsruhe am Sonntag ist unverzichtbar, damit die Menschen sich verabreden können, mit der Familie etwas unternehmen, im Verein Sport treiben oder ihre Religion ausüben können.

Was halten Sie davon, die Sonntags- und Feiertagsruhe zu schützen?

Eine Verbesserung des Sonntagsschutzes könnte z.B. dadurch erreicht werden, dass nicht nur wie bisher die Zahl der Öffnungen pro Verkaufsstelle auf vier begrenzt bleibt, sondern ergänzend auch für die Anzahl der von der Kommune zur Öffnung frei gegebenen Sonntage eine Obergrenze von beispielsweise 12 Sonntagen bestimmt wird.

In der SPD-Düsseldorf gibt es keine Festlegung, ob überhaupt eine Änderung der werktäglichen Öffnungszeiten nötig ist.


Diskussionen

  • Ein Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung hat durch eine computergestützte telefonische Haushaltsbefragung das Einkaufsverhalten von Konsumentinnen ,und Konsumenten in Nordrhein-Westfalen untersucht. Im ersten Quartal 2011 wurden insgesamt 1.015 Interviews durchgeführt. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte in zwei Schritten:

    In einem ersten Schritt wurde durch eine Grundauswertung das Einkaufsverhalten der Befragten in Bezug auf die drei Warengruppen Lebensmittel, Kleidung und Einrichtungsgegenstände sowie an (verkaufsoffenen) Sonntagen untersucht.

    Das Einkaufsverhalten wurde zunächst nach Warengruppen getrennt und anschließend vergleichend heraus gearbeitet. In einem zweiten Schritt wurde das Einkaufsverhalten nach soziodemografischen Merkmalen betrachtet, also die Abhängigkeit des Einkaufsverhaltens von den Variablen Lebensalter, Berufstätigkeit, Haushaltsgröße, Gemeindegröße und Geschlecht analysiert. Ergänzend zum Einkaufsverhalten wurde die Zufriedenheit der Konsumentinnen und Konsumenten bzw. wurden Veränderungen des Einkaufsverhaltens durch die Gesetzesänderung (LÖG NRW) erhoben sowie Wünsche und Vorschläge zu den Ladenöffnungszeiten ausgewertet.

    Die Ergebnisse der Grundauswertung zeigen, dass alle Warengruppen hauptsächlich wochentags, Kleidung z.T. auch samstags und Einrichtungsgegenstände überwiegend samstags eingekauft werden. Lebensmittel kaufen die Befragten zumeist am Vormittag, Kleidung und Einrichtungsgegenstände am Nachmittag ein. Die Ladenöffnungszeiten nach 18 Uhr werden generell wenig genutzt; den größten Anteil nehmen zu dieser Zeit Befragte (rd. 15 %) ein, die zwischen 18 und 20 Uhr Lebensmittel einkaufen.

    Maßgebliche Kriterien für den Zeitpunkt des Einkaufs aller drei Warengruppen sind die eigene Arbeitszeit, der Bedarf und die Arbeitszeit der Partnerin bzw. des Partners, wobei sich die Relevanz des jeweiligen Kriteriums zwischen den Warengruppen unterscheidet. Die Befragten suchen für jede Warengruppe einen unterschiedlichen Einkaufsort auf:

    • Lebensmittel werden hauptsächlich im Stadt- bzw. Ortsteil eingekauft,
    • Kleidung in der Innenstadt und Einrichtungsgegenstände im Gewerbegebiet.

    Die ausgewählten Geschäfte unterscheiden sich je nach Warengruppe. Allen gemein ist jedoch, dass sich unter den überwiegend ausgewählten Geschäftsarten sowohl ein Fachgeschäft als auch ein Geschäft mit preisgünstigerem Angebot befindet. Unabhängig von der Warengruppe wird die Auswahl des Geschäfts durch die Kriterien Qualität, Preis und Produktauswahl bestimmt. Mithilfe dieser Befragung ist es zudem möglich geworden, Aussagen über das Einkaufsverhalten bestimmter Personengruppen zu treffen.

    Die Analyse des Einkaufsverhaltens nach soziodemografischen Merkmalen zeigt die meisten signifikanten Auffälligkeiten in Bezug auf das Lebensalter und die Berufstätigkeil. Es wird zudem deutlich, dass diese beiden Variablen in engem Zusammenhang zueinander stehen und daher nicht unabhängig voneinander betrachtet werden dürfen:

    So werden beispielsweise alle drei Warengruppen von den Befragten, die über 60 Jahre alt und nicht mehr berufstätig sind, überwiegend in der Woche vormittags, z.T. auch nachmittags eingekauft. Die Abendstunden und Samstage werden dagegen von den Befragten bis 60 Jahre genutzt.

    Entscheidend für den Zeitpunkt des Einkaufs aller drei Warengruppen sind überwiegend die eigene Arbeitszeit (vor allem für Befragte im Alter bis 60 Jahre) und der Bedarf (vor allem für Befragte über 60 Jahre).Nicht Berufstätige versorgen sich mit allen drei Warengruppen in der Woche, wobei eine Tendenz zum Vormittag festzustellen ist. Befragte, die Vollzeit arbeiten, kaufen alle drei Warengruppen bevorzugt in der Woche abends und am Samstag vor- und nachmittags ein. Teilzeitbeschäftigte erledigen ihren Lebensmittel- und Kleidungskauf vor allem in der Woche vor- und nachmittags, signifikant ist aber auch der Kauf von Kleidung in der Woche abends und samstags am Vormittag. Einrichtungsgegenstände kaufen sie überwiegend vor- und nachmittags am Samstag.

    Auch in die Abhängigkeit von der Variablen Haushaltsgröße spielt das Lebensalter hinein: Da Personen über 60 Jahre überwiegend in Ein- und Zweipersonenhaushalten wohnen, schlägt bei allen Auswertungen bezüglich der Haushaltsgröße die Alterskomponente massiv durch und überdeckt teilweise die von der Haushaltsstruktur abhängigen Faktoren. Daher wurde die Auswertung auf die Gruppe der Befragten bis unter 61-Jährigen beschränkt. Ebenfalls wird der Einfluss der Berufstätigkeit deutlich: So ist für Zweipersonenhaushalte der Zeitpunkt des Lebensmitteleinkaufs häufiger von der eigenen Arbeitszeit abhängig als für Drei- und Mehrpersonenhaushalten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in Zweipersonenhaushalten mehr berufstätige Bewohner im Alter von bis zu 60 Jahren leben als in Drei- und Mehrpersonenhaushalten. Ein weiterer Einflussfaktor ist die Anwesenheit von Kindern im Haushalt: So sind in Drei- und Mehrpersonenhaushalten, in denen häufig Kinder leben, die Kriterien "Kinderbetreuung", "alles unter einem „Dach" und "in der Nähe" im Vergleich zu Zweipersonenhaushalten von besonderer Bedeutung beim Kauf von Einrichtungsgegenständen.

    In Bezug zum Geschlecht und zur Gemeindegröße haben sich nur wenige signifikante Auffälligkeiten ergeben. Es zeigen sich jedoch signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern hinsichtlich der Häufigkeit des Kaufs von Kleidung und dem Zeitpunkt des Lebensmitteleinkaufs. Zudem sind Frauen in ihrer Entscheidung einkaufen zu gehen häufiger von der Kinderbetreuung abhängig als Männer .

    Das LÖG NRW enthält u.a. für Bäckereien, Blumenläden, Tankstellen, Bahnhöfe Sonderregelungen für Öffnungszeiten am Sonntag. Bäckereien werden von über der Hälfte der Befragten aufgesucht, Blumenläden noch von fast einem Viertel der Befragten. Ein gutes Drittel der Befragten nutzt die Möglichkeiten des Sonntagseinkaufs nicht. . Bäckereien und Tankstellen nutzen Befragte bis 60 Jahre signifikant häufiger als über 60-Jährige; am Bahnhof und am Kiosk kaufen sonntags eher Befragte bis 25 Jahre ein. Das Angebot der verkaufsoffenen Sonntage nimmt gut ein Viertel der Befragten an, Dreiviertel von diesen bzw. jeder Fünfte von allen Befragten kauft dann auch ein. Gekauft werden• vor allem• Kleidung, technische Geräte und Einrichtungsgegenstände. Die Besucherinnen und Besucher der verkaufsoffenen Sonntage sind mehrheitlich bis 40 Jahre alt. 41-bis 60-Jährige nutzen die Sonntage noch zu gut einem Viertel, über 60-Jährige so gut wie gar nicht. Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich ihr Einkaufsverhalten durch die verlängerten Ladenöffnungszeiten verändert hat. Die andere Hälfte sieht keine Veränderungen in ihrem Verhalten. Das veränderte Einkaufsverhalten hat jedoch hauptsächlich eine Veränderung der Einkaufszeiten zur Folge, mehr einzukaufen meinen nur knapp 6 % derjenigen, deren Verhalten sich geändert hat, bzw. 3 % von allen Befragten.

    Dies ist eine Testbearbeitung (die Redaktion).

    In offener Form erhielten die Befragten Gelegenheit, Wünsche und . Vorschläge zu den gegenwärtigen Ladenöffnungszeiten zu äußern. Knapp die Hälfte der Befragten haben hierzu Angaben gemacht. Davon waren 105 für eine Ausweitung der Öffnungszeiten bzw. eine weitere Flexibilisierung, 158 zeigten sich mit dem status quo zufrieden und 190 forderten eine Reduzierung der Öffnungszeiten bzw. keine Öffnung an Sonntagen. In Bezug auf die Wünsche und Vorschläge zu den Ladenöffnungszeiten ergeben sich nur sehr wenige Signifikanzen: Berufstätige, die die (späten) Abendstunden des Samstags nutzen, um Kleidung zu kaufen, wünschen sich eine weitere Ausdehnung der Öffnungszeiten. Weitere Signifikanzen z.B. zu Berufstätigkeit, Schicht- und Wochenendarbeit, Haushaltseinkommen lassen sich nicht belegen.

  • ...Sonntagsöffnungen begrenzen findet grundsätzlich meine Zustimmung. Das Anwendungsverfahren muß nur klar formuliert werden...ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion...

  • MichaelO ist dafür
    +1

    Finde ich sehr Interessant, weitere Äußerungen kommen demnächst.

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